Merced (CA) nach Seaside (CA) (265km) – Am Pazifik!

Ich bin auf der anderen Seite des Kontinentes angekommen – 12 Tage und 8h Reisezeit liegen hinter mir.

Heute ging es wie jeden Tag in der letzten Zeit etwas später los – und wie immer mit einem „opulenten“ Frühstück 😉 Und wie jeden Tag war es auch heute so das es Geradeaus ging – halt eben nur 10..20 Meilen …. jeweils . Dabei bin ich im warmen unterwegs gewesen – im gegensatz zu den letzten Tagen war erst mal keine Jacke erforderlich – ich war ja inzwischen auch fast auf Meereshöhe angekommen. Am Strassenrand gab es Palmen zu sehen (und sonst nix), riesiege Felder wo wohl Onkel Ditmaiers Orangen geerntet werden – und nicht zu vergessen ein riesiges Knoblauchfeld – das roch vieleicht…..
Leider war heute auch der Tag wo ich mich das erste mal wirklich unwohl gefühlt habe – es gab eine Strecke ins Panoche Tal – rund 40 Meilen durch Gluthitze (rund 38 Grad) , keinerlei Schatten, kein (und damit meine ich kein) Verkehr – einfach nur nichts. Dazu eine Strasse wo sich jeder Stossdämpferhersteller die Hände reiben würde. Jedenfalls definitiv nichts um darauf meine Kleine zu reiten. Die schüttelte sich wie wild…. aber na ja – was so ein harter Biker ist (der sich später noch ganz warm anziehen muss) – der meistert auch das.
Zum Glück gab es dann die Erlösung in Form des Panoche Inn’s – mitten im Niergendwo eine Bar…. Danke Lorenzo fürs nette gespräch und das kühle Getränk. Allen die in der Gegend sind sei dieser Ort ans Herz gelegt – aber bitte … fahrt mit was anderem dahin als auf einer Harley (er selber fährt eine Goldwing) 😉
Kurz vor dem Ende wurde es dann richtig kalt…. damit meine ich eine Temperatur um die 12 Grad – und ich hatte die dünnste Sommerhose an … boa hab ich gefroren – also in Salinas angehalten wo ich noch ein Feuerwehrauto vor die Linse bekommen habe, der einfachheit halber die Regenhose drüber und ab ging es die letzten 30 Meilen….
Und dann war es geschafft – ich bin in Montery beim berühmten Fischermann’s Wharf angekommen und habe den Pazifik vor augen gehabt – und meine Sonnenbrille gegen die normale Brille getauscht – denn weit und breit nur Wolkengrau – und ich habe gefroren wie ein Schneider…
Also – ab was warmes suchen – und da ich seit dem tollen Frühstück 😉 nichts mehr gegessen hatte – habe ich mir was gegönnt. Und mich dort erst mal warm angezogen und zwei heisse Tee getrunken.
Nach dem Essen dann ein Hotel gesucht (das bisher teuerste und mieseste…) 🙁 und auf dem Weg dahin noch einen Espresso doppio getrunken.
Nun geht es also zurück – natürlich durch den Sequoia Nationalpark – mal sehen ob ich einen „Glücksbaum“ umarmen kann…. Und angeblich wachsen die so schnell das man dabei zusehen kann – selbst ein Feuer macht denen nichts aus – im Gegenteil erst im Feuer werden sie richtig gross … aber das ist etwas was ich morgen mache…

Ein kleines Resümee über die bisheriegen 12 Tage…. Erst mal etwas Statistik…

  • 6529 gefahrene Kilometer
  • Spritverbrauch ca 5L/100 = 325L (nicht der Ökonomischste Tripp) 🙁
  • Schnitt (all) 22km/h, Schnitt in Fahrt 80km
  • Maximale Höhe 3722m, Gesamt je 50km An und abstieg
  • 4 Zeitzonen (Florida +6h, Kalifornien +9h)
  • Temperaturen zwischen 4 und 40 Grad
  • Hotelpreise von 30…110 US$

Hier der Track der gefahrenen Strecke

Und hier das Höhenprofil. Anmerkung – der kleine Höcker bei 1800km ist rund 100km Strecke – durch den Rocky Mountains Nationalpark….

Das war keine Reise wo ich alles geplant hatte – ich habe nichts geplant (bzw. ich habe alle Planungen über Bord geworfen). Ich habe das genommen was sich ergeben hat – und das war genau das richtiege – für mich! für eine Person alleine! Ich habe unheimlich viel gesehen(grosses wie den Nationalpark und kleinigkeiten wie eine einsamer See) – und noch mehr nicht gesehen (alleine in jedem Nationalpark oder Staat könnte man Wochen verbringen). Ich bin mit dem zufrieden was ich hatte – ich hatte Kurven die ich genossen habe wenn ich sie mal unter mir bekommen habe – und ich habe auch genauso die lange Zeit der enthaltsamkeit auf den hunderten von Meilen geradeaus genossen. Alles hatte seinen Sinn. So habe ich jeden Tag zufrieden beendet.

Würde ich das noch einmal machen? nein – einmal reicht – beim nächsten Mal würde ich einen Staat nehemn und mir die Zeit zwischen Töff fahren und Lodge im Nationalpark und möglicherweise einen Camper teilen.

Würde ich die Tour jemanden Empfehlen? Nein – denn das ist nicht nur Spass – das kostet Kraft und Energie – und vor allem – es braucht die Einstellung das das was kommt das richtiege ist. Sich gegen das fehlen zu Kurven zu wehren klappt manchmal – aber nicht immer. Wenn Du dich nicht mit dir selber auseinander setzen kannst dann kannst Du das vergessen – 300 Meilen geradeaus alleine durchs Nirwana sind sehr lang… Die die so etwas machen machen es genau aus dem Wunsch heraus so etwas zu erleben – da braucht es keine Empfehlung.

 

 

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